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Normale Version: Mein Weg zum Erstellen von Audio-Files
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Inspiriert vom X30-Threat über die Lebenserwartung des internen Laufwerks bei der Umwandlung, möchte ich Euch teilhaben lassen, wie ich bei der Erstellung von Audio-Files vorgehe.

Vorab, ich ignoriere alle geräteinternen Importfunktionen. :-)

Bin noch ein echter Freud von Kaufmusik in materieller Form. Mit Streaming kann ich wenig anfangen, da mein Musikgeschmack scheinbar ziemlich schräg ist. In den verschiedenen Katalogen gibt es da erhebliche Lücken. In den letzten Jahrzehnten haben sich also eine Menge CDs angesammelt.

Da der Speicherplatz in den 90ern noch in überschaubarer Größe vorhanden war und die 650MB einer CD schon gigantisch viel Platz darstellten, hatte ich in den 90ern angefangen meine Musik in 128 kbit/s umzuwandeln. Um mal ein Gefühl dafür zu bekommen, mit einem Pentium 100-PC, einem Plextor 12/20 SCSI-Laufwerk und dem Audioripper war das bei der Datenrate etwa ein Zeitaufwand von 1:1. 10 CDs mit dem Herrn der Ringe-Hörspiel umzuwandeln hat also über 12 Stunden gedauert!

Der Speicherplatz wurde immer größer und günstiger, CDRs verschwanden in der Bedeutungslosigkeit, DVD+/-Rs kamen und weil der Speicherplatz von USB-Sticks immer größer wurde, haben DVD+/-R auch keine große Bedeutung mehr. Irgendwann habe ich angefangen meine ganzen CDs nochmal in 320kbit/s umzuwandeln. Dabei stellte ich fest, dass der Zahn der Zeit an den ersten CDs nagte. Einige Alu-Beschichtungen hatten sich schon gut verfärbt. Zur Archivierung hab ich dann angefangen, zusätzlich von allen CDs 1:1 Images zu erstellten. Das hat Monate gedauert und teilweise liefen zum Imagen 3 Laufwerke gleichzeitig! Im Nachgang ist das aber ein echter Gewinn. Das Erstellen von Audiofiles geht mit den Images super schnell und  hat man hat so auch das ein oder andere Hidden Feature (wie versteckte 0-Tracks) gesichert, was bei einer reinen Fileablage weggewesen wäre.

Als ich das erste Mal zufällig über einen X30 gestolpert bin, habe ich direkt mit einer Anschaffung geliebäugelt. Richtig Sinn machte das für mich aber nur, wenn ich auch die Musik verlustfrei auf das Gerät bekomme. Also habe ich mir meine Platte mit den Images geschnappt und dann wochenlang FLAC-Files erstellt, getagged und mir einen X30 zugelegt.

Rein technisch sieht das so aus, dass ich 4-5 CD/DVD/BR-Laufwerke (!) habe, die darauf warten, mithilfe von CloneCD (hab ich vor dem Verbot mal legal gekauft!) oder den DAEMONTools Images in den jeweiligen proprietären Image-Formaten zu erstellen, denn reine ISO-Dateien lassen sich aus Audio-CDs nicht herstellen.
Mein Standardlaufwerk dafür ist ein alter Yamaha CRW-F1. (Ist ein reines CD-Laufwerk mit einem Feature (DiscT@2), was kein Schwein benötigte, und der F1 lag wie Blei im Regal, zumal selbst DVD-Brenner schon günstiger waren. Nach einem Bericht in der c't 21/2002, wie toll der F1 mit kopiergeschützten CDs nach einem Firmewareupdate umgehen kann, waren die Geräte tatsächlich innerhalb von 1-2 Wochen ausverkauft und der Preis bei eBay explodierte. Hatte mir dann mal einen relativ günstigen F1 bei eBay geschossen, der aber den Transport nicht heil überstanden hat. Ein alter Yamaha CD-R/RW CRW2100S war in der Mechanik sehr ähnlich und es wurde ein bisschen gebastelt. Seit dem begleitet mich der F1 mit einem Hauch von 2100S-Mechanik.)

Zum Einbinden der Images nehme ich dann die DAEMONTools und Wandel die Images dann mit EAC in FLAC und aus alter Gewohnheit für iTunes mit dem Audioripper und LAME in mp3's um. Mit der heutigen Technik ist das eine Angelegenheit von nur noch wenigen Minuten.

Die Hauptarbeit liegt im Nachbearbeiten der Metadaten. Über die jeweils eingebundene online FreeDB der Ripper bekommt man schon ne Menge geliefert, aber die gelieferten Metadaten sind teilweise schon sehr fehlerhaft. Mit dem Tool mp3tag (der Entwickler freut sich über Spenden) kann man dann sehr gut und verhältnismässig schnell seine Audiofiles pflegen. Wieviel Mühe in der Nachbearbeitung steckt, merke ich auch Monate nach der Anschaffung des X30 noch. Das Gerät verzeiht keine Ungenauigkeit, gerade bei der Klein- und Grossschreibung merkt man das sehr schnell.
Die Cover hole ich mir am liebsten von Amazon oder iTunes. Ganz selten muss ich dann doch zum Scanner greifen. Die Cover haben bei mir meist die Größe von 500x500 Pixeln (außer wenn die Seitenlänge unterschiedlich ist).

Zum Abschluss werden die FLAC-Dateien dann über das Netz auf den X30 in einen selber erstellten Import-Ordner geschoben und am X30 selber mit Verschieben importiert.

Noch ein paar Randinformationen. Die CD-Images habe ich auf einer externen Platte, von der ich regelmäßig Backups mache. Die FLAC-Dateien habe ich auch noch auf'm NAS liegen und zusätzlich ein Backup auf externer Platte. Die mp3's liegen auch auf'm NAS, in meiner iTunesDB. Dafür habe ich iTunes und auch den TwonkyServer auf dem NAS etwas verbogen, auch hier nochmal ein Backup auf externer Platte.