CocktailAudio Forum

Normale Version: Aussetzer bei Wiedergabe
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Über die Erfahrungen beim Einspielen von 600 CDs und Audiodaten gäbe es einiges zu berichten, aber zur Zeit treibt mich ein offenbar unlösbares Thema um:

Mich stören ständig kurze Aussetzer (Drop Outs) im Digital- aber zeitgleich auch im Kopfhörerausgang bei der Widergabe der als flac - Dateien in der Datenbank gelagerten Alben aus der Festplatte.
Mal hören sie sich an wie ein Plop, mal ein Kratzen, Knacken oder Schwanken der Lautstärke, ein Stolpern im Stream. Meistens taucht dies in beiden Kanälen gleichzeitig auf.
Zeitlich erscheinen die Dropouts völlig unregelmäßig, höchsten bis zu fünfmal pro Song. Wenn ich auf der Fernbedienung zur Wiederholung die -15 Taste drücke, wurden diese Stellen stets fehlerfrei wiederholt.
Der Kürze wegen kann ich hier nur die Untersuchungsergebnisse beschreiben.Von folgenden Versuchen bleiben die Dropouts unbeeinflusst:

1. Der Lautstärkeeinstellung. Der X10 bringt es fertig, digital mehr als 0 db auszugeben. Clipping wurde aber nicht als Aussetzer gehört.
2. Es ist egal, ob flac mit 41,5, 48 oder 96 kHz ausgegeben wird.
2a. Die automatische Lautstärkeregelung verursacht ein unnatürliches Schwanken der Amplitude (weil die Anstiegs- und Abfallzeiten der Regelung konstruktiv unsinnig gewählt wurden), das übrigens auch nicht ganz zu verschwinden scheint, wenn diese Funktion ausgeschaltet ist. Eine Fehlerquelle weniger ist die nicht funktionierende Equalizer-Einstellung.
2b. Die unterbrechungsfreie Wiedergabe funktioniert, ihre Schaltung hat aber keinen Einfluss auf die Dropouts, die auch mittiger im Stück vorkommen, nicht nur nahe des Anfangs oder vor dem Ende.
3. Die Dateiart. Es ist egal, ob ich wav, flac oder mp3 abspiele, mit welcher Abtastrate und Amplitudenauflösung (24 / 16 Bit) oder von welcher Quelle (CD oder fertig vorbereitete Datei) eingespielt wurde.
4. Die automatische Wandlung eingespielter CDs läuft vielleicht rechnerlastig im Hintergrund? Anfangs waren es über 3000 Dateien, die teils zu lange auf Konvertierung warteten. Dagegen half nochmaliges Einspielen. Leider keine Änderung nach Fertigstellung (anfangs hat die Info "konvertieren" mich verwirrt, weil ich dachte, ich hätte Zugriff auf diese Funktion. Richtig müsste die Meldung heißen: "konvertiert").
5. Die Musikart, deren Komplexität oder Lautstärke spielt auch keine Rolle.
6. Eine Anzahl von unterschiedlichen HDs mit frisch formatierten NTFS - Dateisystem kam zum Einsatz. Egal, ob ich eine WD blue oder black oder eine speziell für AV gedachte mit 8 oder 16 MB Cache nahm, mit 5400 oder 7200 U/min, ob ich eine Platte an den USB anschloss - nichts änderte sich.
7. Das eingebaute CD - Laufwerk ist eher eins zum Computergebrauch, nicht für HiFi. Die Software erkannte oft zuverlässig, ob eine Einspielung nicht gelungen war. Jedes meiner anderen Disk-Laufwerke rippt aber kritische CDs besser als das gelieferte. Dabei warteten entgegen Literaturangaben BluRay - Laufwerke (mit zwei Schreib- Leseköpfen) selbst bei nichtgereinigten Scheiben mit besseren Lesefähigkeiten auf. Trotzdem habe ich inzwischen viele saubere Dateien (mit Metadaten) am PC erzeugt und per Transportfestplatte überspielt. Keine Änderung bei den Drop Outs.
8. Verzweifelt habe ich es noch mit großen und kleinen Bildauflösungen, Temperaturschwankungen, Steckverbindungen und vorsichtigem Klopfen probiert: kein Einfluss.
9. Es spiellt auch keine Rolle, ob der Netzwerkanschluss steckt oder nicht.
10. Der Speicher im X10 ist so groß, dass er nur alle paar Sekunden mal einen Schluck Daten von der Festplatte zieht. Die Drop Outs trafen dem Augenschein nach zeitlich nicht mit dem Nachladen zusammen. Ich will aber nicht ausschließen, dass der RAM nicht in Ordnung ist. Ein Hinweis ist ja das wiederholte, störungsfreie Abspielen mit - 15 oder des ganzen Stückes.
11. Nebenbei bemerkt hat neben dem Equalizer auch die Ripp-Taste keine Funktion und Stücke lassen sich zwar löschen aber nicht einzeln einspielen, dies immer nur als ganzes Album.
12. Bislang habe ich davor zurückgeschreckt, die Datenbank prüfen zu lassen. Sie sieht jetzt ganz gut aus. Bei den vielen Einspielungen gab es eine große Anzahl von Alben, die wiederholt nicht erkannt wurden oder in deren Metadaten (Jahreszahl, Schreibweise, Interpret und vor allem Genre) neben Tippfehlern reiner Blödsinn steht. Wo ich es gefunden habe, konnte ich diese Unzahl an Fehleingaben korrigieren ("free" bedeutet mehr Arbeit, wissen wir). Ein Datenbankverleich könnte diese Korrekturen hinauswerfen und den Müll wieder laden. Dies möchte ich vermeiden. Mir fällt auch kein technischer Grund ein, warum der Datenfluss da gestört werden sollte, wenn doch sonst alles läuft.
13. Vielleicht sind kalte Lötstellen im Gerät oder ein Chip arbeitet nicht richtig?

Hat vielleicht jemand im Forum Ähnliches erlebt und weiß den SuperTipp?
Einen schönen Gruß, boe
Hm. Schon interessant, welchen Aufwand du betreibst. Ich hätte von Anfang an auf das Gerät selbst getippt, da mir ansonsten das beschriebene Problem nur in Einzelfällen bekannt ist. Die meisten der von dir aufgeführten Faktoren haben keinerlei Einfluss auf das Abspielverhalten des Gerätes.
Hast du in dem Zusammenhang auch mal den Verstärkerausgang getestet? Tritt das Problem dort auch auf.
Mit welcher Firmware hast du getestet?
Danke für die Antwort!
Nun, mit dem Gerät habe ich keine Erfahrung und so habe ich mich auf die Dinge geworfen, die für den Nutzer ohne Zerlegung des X10 erreichbar sind und die sonst einen Datenstrom unterbrechen könnten, wie zu hohe Datenrate, Arbeiten im Hintergrund usw.

Den Verstärkerausgang habe ich (noch) nicht getestet, weil ich ihn nicht brauche und weil ich wähnte, dass er mit dem Kopfhörerausgang an der gleichen Quelle sitzt. Auch im Kopfhörerausgang sind die Drop-Outs zu hören.

Die Firmware ist X1-CA-1.4.0.r1760.

schönen Gruß,
boe
Ich kann nur soviel sagen.. von anderen Anwendern sind mir die beschreibenen Probleme unbekannt.
Ich würde jetzt erst mal folgendes vorschlagen:
1. Firmware auf die neuste Version aktualisieren
2. Test mit einem Lautsprecher am Verstärker.
...sorry, es hat wegen anderer Ablenkungen ein paar Tage gedauert, und schon ist es wieder Freitag.
Nun ist die aktuelle Firmware R 1793 auf dem X10. Beim manuellen Update gab es keine Probleme. Aus naheliegenden Gründen habe ich noch nicht alle neuen Funktionen durchgespielt.
Bezüglich der Aussetzer brachte die Maßnahme keinerlei Änderungen.
Erst als ich externe Boxen vorschriftsgemäß angeschlossen und die Standardeinstellungen für Lautsprecherbetrieb vorgenommen hatte (SPDIF aus), war es vorbei mit den Aussetzern, übrigens auch über den Kopfhörerausgang. Das war dann reproduzierbar: Lautsprecher abgenommen, SPDIF wieder eingeschaltet, waren die Störungen wieder da, auch im Kopfhörer.
Da ich die Schaltung nicht kenne, wirkt das sehr wundersam auf mich.
Leider hilft die Maßnahme mir nicht in meinem Vorhaben, die externe Anlage über den optischen Ausgang des X10 zu betreiben. Aber igend einen Grund müssen Sie im Sinn gehabt haben, als Sie empfohlen haben, es einmal mit der eingebauten Endstufe zu versuchen?
...da muß wohl intern etwas getauscht werden...
Da sitz' ich nun ich armer Tor und bin so klug wie zuvor...
Irgendetwas intern tauschen? Das hätte ich mir fast gedacht.

Inzwischen bin ich nicht ganz untätig gewesen, aber es nicht viel dabei herausgekommen. So habe ich festgestellt, dass im Gegensatz zu früher am optischen Ausgang bei SPDIF 48k sehr viel seltener Drop-Outs vorkommen, während bei 96 kHz jedes Musikstück davon betroffen ist. Andere Einstellungen unter SPDIF kommen nicht in Frage, weil der Lautstärkeregler gebraucht wird, um die mehr als 0 dB - Amplitude zu dämpfen, die der X10 herausgibt. Man will ja nicht auch noch Fehler durch Clipping bekommen.

Das Lautsprechermanagementsystem meiner Anlage ist mit einem koaxialen Digitaleingang ausgerüstet. Also habe ich drei Wandler optisch nach coaxial ausprobiert und anschließend den seit Jahren fehlerfreien Ultramatch-Samplerate-Converter beibehalten, der auch Jitter entfernt und Umschaltungen zu anderen Anlagenteilen erlaubt. Natürlich keine Änderungen bei den Drop-Outs. Die des X10 - Typs lassen sich dadurch leicht erkennen, dass sie bei wiederholtem Abspielen über die -15 - Taste verschwunden sind.

Keine Änderung auch nach dem Anschluss einer Auswahl optischer Leitungen. Das brachte nur interessante Ergebnisse, etwa hinssichtlich der teuersten Leitungen, die kritisch sind wegen des Gewichts der Stecker oder mechanischen Nichtpassens am TOSLINK des X10.
Somit bin ich nun am Ende meiner Nichtweisheit angekommen.